Pauschalreisen

pudra,doku,ost,dokumentarfilm,musik,rock,indie,postsocialism,socialism,sozialismus,rock'n roll,konzert,kultur,Russland,sebastian waack,christine bachmann,indie,film,st.petersburg,electro,osho,teilsaniert,kassel,leipzig,göttingen,berlin,palast der republik,leningrad,pudra,whizzkids,cultiv,diggla

PUDRA / EIN DOKUMENTARFILM von Christine Bachmann >Ein Film über Indie-Musik an einem Ort, wo man ihn nicht vermutet.< Diese Idee kam mir, als einer meiner Freunde vor zwei Jahren aus Indonesien wiederkam und mir erzählte, dass „Coldplay“ dort gerade von jedem Menschen jeden Alters gehört und sogar im Stadtbus das Album gespielt wird. Ich arbeitete damals bei einem Indie-Label in Berlin und stellte fest, dass wir über die Musikkultur vieler Länder kaum etwas wussten. Unsere Platten gingen nach Japan, USA, Europa. Bekamen wir jedoch Anfragen aus z.B. Estland oder den Philippinen, fiel mir auf, dass ich ein Interesse dieser jungen Menschen an Indie-Musik bislang nicht vermutet hatte und dass ich gar nichts über sie wusste. Diese Feststellung machte ich auch, als ich mit einem Freund aus St. Petersburg sprach und er mir erzählte, er spiele dort jetzt Bass in einer Indie-Band. Ich kannte bislang keine einzige aktuellere Band aus Russland, deren Musik ich als klassischen Indiegitarrenpop - oder rock hätte bezeichnen können. Und auch bei nachträglicher Recherche stiess ich auf wenig bis kaum Vergleichbares. Was unter dem Begriff 'Indie' in Russland angeboten wird, klingt wie die Musik, die man auf Wladimir Kaminers 'Russendisko'-CD hören kann. Jedoch die Musik der Band, in der mein Freund Sebastian spielte, klang überraschend anders. Hier hörte man Gitarren wie bei den Stone Roses, Ride oder Oasis, Bass und Schlagzeug wie bei den White Stripes oder den Strokes. Und selbst der russische Gesang klang 'unrussisch'. Ich war sehr beeindruckt und beschloss, nach Russland zu reisen und einen Film über diese ungewöhnliche Band, ihr Leben und ihr Umfeld zu drehen. Im Dezember 2003 flog ich nach St. Petersburg, um die Menschen, die sich hinter der Musik verbergen, kennenzulernen. Nicht nur die Musik der fünf Petersburger ist ungewöhnlich, auch das Leben in dieser Metropole hat unzählige neue Bilder in mir hinterlassen, die russische Mentalität ist für uns ordnungsliebende Deutsche sehr gewöhnungsbedürftig und man glaubt sehr schnell zu verstehen, warum Russland so ist wie es ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass man als russische Musikband bekannt wird, ist relativ gering, da die russische Musikindustrie immer noch im Chaos versunken, macht was sie will. Der westliche Markt nimmt noch Sicherheitsabstand und wartet auf Besserung. Doch dieser Tatsache kehrt eine Band wie PUDRA den Rücken. Fast alle Bandmitglieder leben ausschließlich für ihre Musik. Sie arbeiten nebenbei in Musikläden und Lagerhallen, wohnen zu zweit in einem Zimmer, um sich dieses Leben leisten zu können. In Zusammenarbeit mit dem Verein cultiv e.V. und dem Filmemacher Thomas Kirchberg sowie Sebastian Baller wird im August und November 2004 ein Dokumentarfilm über die Band PUDRA entstehen. Sie werden mit der Kamera vom Proberaum bis zu Konzerten in St. Petersburg und Moskau begleitet. Weiterhin sind Besuche in der Redaktion des russischen Popkulturmagazins „FUZZ“ und in der Musikredaktion des Moskauer Radiosenders „Nasche Radio“ geplant. Im November reisen wir mit ihnen im Rahmen einer Konzerttour durch die deutschen Städte Berlin, Leipzig, Göttingen, Kassel und Jena. Durch den Film sollen zum einen Unterschiede, doch auch Gemeinsamkeiten zur westeuropäischen Musikkultur gezeigt werden. Er ist als Momentaufnahme einer ganz neuen, sich gerade entwickelnden Musikbewegung und Szene in St. Petersburg gedacht.

pudra, rock, st. petersburg, kultur, portwein, wodka, whizzkids, diggla, osho, pudra, aleksej,anton,sergej,vasja,sebastian,mephisto, rockmusik

PUDRA Sie spielen alte Ost-Gitarren, Ost-Verstärker, trinken billigen Portwein für 20 Rubel, klingen angenehm vertraut und doch ungewohnt anders. PUDRA ist eine junge St. Petersburger Band, die sich von der traditionellen, russischen Art Rockmusik zu gestalten, distanziert und sich vorrangig an westlichen, meist englischen und amerikanischen Indie-Bands orientiert. Also kein multimelodiöser Polkarock, mit dem man noch leicht jeden Club in Moskau oder St. Petersburg voll bekommen würde. Die Jungs von PUDRA setzen ihre Ansprüche bewusst so hoch sie können, vorbei an allen Möglichkeiten, die sich sonst problemlos ergeben könnten. Hier geht es nicht um Erfolg, der sich auf Plagiate stützt, sich an Vorhandenem bedient, sondern um die Erfindung einer ganz eigenen Richtung. »Post-Socialism-Rock« nennen die fünf Petersburger ihren bisher, in einer sechs Millionen Menschen Metropole, allein angetretenen Weg, über den sie den Stress und die Energie, die die post-sozialistische Umbruchphase nach dem Zerfall der Sowjetunion mit sich brachte, versuchen auszudrücken. Als »aufgeregt, nervös und von einem konstanten Stress angetrieben« beschreibt Kopf und Sänger Alexsej ihre Musik. Vor drei Jahren gründete er mit seinem Bruder Sergej und dem Gitarristen Vasja die Band und lernte kurz darauf eher zufällig den deutschen Bassisten Sebastian und Schlagzeuger Anton kennen. Seitdem spielen sie, so alle, in der besten Band, die sie je hatten. Sicher ist, es wird schwer Gehör zu finden, somit noch schwerer über die Grenzen des Landes hinaus wahrgenommen zu werden. Der westliche Markt tastet sich bisher noch mit viel Bedacht an die russisch-chaotische Musikindustrie heran. Doch PUDRA lieben ihr Russland mit allen Absurditäten des Alltags, sie lieben ihre Stadt und sie versuchen der Welt durch ihre Musik ein wenig von diesem Gefühl weiterzugeben. Eine Ausnahmeerscheinung, die jede Aufmerksamkeit verdient, die sie kriegen kann. PUDRA sind: Aleksej (voc/git) Vasja (git) Sergej (key) Anton (dr) Sebastian (bs)

 

post-socialism-rock, rock, indie, pudra, petersburg, cultiv, whizzkids, russland, pudra, kultur, musik, dokumentarfilm

pudra,dokumentarfilm, film,rock,musik,kultur,pudra,indie